BYOD steht in der Diskussion. BYOD ist trotz der Herausnahme der Verantwortlichen aus der Gesetzgebung (vgl. Erste Gehversuche in Bring-Your-Own-Device) immer noch im Munde der Schulweiterentwicklung. Daher wird es mal wieder Zeit, hier ein Update in puncto Entwicklung von BYOD zu beschreiben.
In diesem Artikel beleuchte ich die momentan auf dem Markt erhältliche Hardware in Sachen Machbarkeit im BYOD-Setting. Ein Vergleich von zwei guten Systemen bildet hier den Hauptteil des Artikels.
Es kristallisiert sich für mich selbst ein Gerät heraus, welches die wenigsten Probleme im Klassenzimmer macht. Dazu aber später mehr. Zunächst möchte ich nochmals die Anforderungen an die Hardware für BYOD aufführen um an diesen Kriterien dann die momentan auf dem Markt zu findende, am besten geeignete Hardwarekomponente zu beleuchten. Zunächst möchte ich jedoch nochmals die Anforderungen an eine zukunftsträchtige Hardware für BYOD abbilden:
Anforderungen an die Hardware
Ein erfolgreiches BYOD-Unterrichtssetting muss folgende Grundbedürfnisse von Lehrkräften und Lernenden bedienen:
- Plattformübergreifende Übertragung von Multimediainhalten auf den Beamer
- Einfache und schnelle Integration multimedialer Inhalte über das Internet (Streaming, Audio, Video)
- Bedienbarkeit des Internets von jedem BYOD-Gerät aus
- Einfache Handhabung bei maximaler Sicherheit sowohl für Schülerinnen und Schüler, als auch für Lehrerinnen und Lehrer
In Vorbereitung des BYOD-Projekts an meiner Schule entschied ich mich für das kleine Gerät RenkCastTV direkt von Conrad Electronic. Dieses Gerät vereinte alle notwendigen Funktionen, die man als BYOD-Anwender benötigt:
- Eine von der w-LAN-Funktstrecke unabhängige Ethernet-Verbindung (verhindert das doppelte Versenden von z.B. Streaminginhalten und dadurch die nicht flüssige Wiedergabe dieser Inhalte)
- Unterstützung aller im Moment gängigen Betriebssysteme der Schüler- sowie Lehrer-Consumer-Geräte (Windows, Apple und Android) entweder mit App oder auch ohne
- Schnelles Aufschalten von Geräten auf den Beamer
- unkomplizierte Einwahl ins Internet
Der große Machbarkeits-Vergleich

Alle bisher getestete Consumer-Geräte konnten sich (bis auf das Microsoft Surface) ohne Probleme auf den RenkCastTV aufschalten: Apple über die Airplay-Funktion, Androide Geräte über eine App. Alles war also perfekt,
bis ...
Conrad Electronic sich entschloss vor ca. einem halben Jahr (Mitte 2018), die Produktion der RenkCast-TVs einzustellen. Ich habe versucht, herauszufinden warum. Dies gelang mir jedoch nicht. Wahrscheinlich lohnte sich die Produktion dieser einwandfreien Übertragungshardware nicht mehr für den Konzern.
Unser Projekt, jeden Computer und jedes Device auf den Beamer in jedem Klassenzimmer zu bekommen, schien nun zum Scheitern verurteilt
bis ...
Die Rettung vom chinesischen Hersteller EZCast selbst kam. Im Vergleich standen der MacigEther (das neuste Flaggschiff zur Bildschirmübertragung, speziell entwickelt für Online-Gamer) und dem EZCast Pro II-Stick der gleichen Firma.
Der Vergleich beider soll nun an dieser Stelle erfolgen. Am Ende dieses Artikels steht dann nochmals die Zusammenfassung in Form einer Tabelle.
EZCast Pro II - Die neuen Möglichkeiten

Der neueste und ziemlich die teuerste Komponente aus diesen Geräten (knapp 130 EUR) der Firma EZCast ist natürlich feinste Sahne: Ein Anwählen des stickeigenen w-LANs ist nicht mehr nötig, da der Stick sowohl chromcast, miracast und apple-tv vom Einschalten her unterstützt. Alle Geräte, die über diesen Stick an den Beamer gespiegelt werden sollen, finden die für ihre Bildschirmübertragung wichtige Übertragungstechnologie, so dass ein Aufschalten auch ohne App ermöglicht wird. Außerdem kann über Screen-Codes ein versehentliches Aufschalten anderer Geräte in anderen Räumen verhindert werden.
Größter Nachteil des Sticks: Ihm muss das w-LAN bekannt sein, in dem die Geräte die übertragen werden sollen, hängen. Dies erfordert von administrativer Seite her einen höheren Aufwand. Außerdem kann es beim Streamen von Videos mit androiden Geräten zu einer nicht ruckelfreien Übertragung kommen, da der Funkweg eines auf z.B. YouTube gestreamten Videos zweimal beschritten werden muss: Erster Weg zum Dongle hin und auf das Gerät und zweiter Weg vom Dongle wieder weg auf den Beamer. Dadurch kann es zu Engpässen in der Übertragungsgeschwindigkeit des w-LAN kommen, die das Ruckeln bei gestreamten Videos erklären. Apple-Geräte verfügen über Apple AirPlay eine andere Funktechnologie, die Streamen ruckelfrei gestaltet.
MagicEther - ursprünglich für online-Gamer

MagicEther wurde ursprünglich für Online-Gamer entwickelt. An dieses kleine und kompakte Gerät wird ein Ethernetkabel angeschlossen. Dies hat den großen Vorteil, dass online gestreamt werden kann ohne dass ein ruckeliges Bild entsteht, da sich das Gerät (im Gegensatz zum wesentlich teureren EZCast Pro II) die Informationen selbst aus dem Internet zieht. Somit wird ein Luftweg gespart. MagicEther benötigt eine externe Stromversorgung durch einen Adapter, da die USB-Anschlüsse an Beamer und Co nicht immer die 5 benötigten Volt bringen. Der MagicEther selbst wird dann an einen HDMI-Switch oder direkt an die Mediensäule gehängt. Ist der MagicEther mit dem Internet verbunden (und das muss er, wenn er einwandfrei funktionieren soll), dann kann über dieses Gerät auch ins Internet gegangen werden. Das macht natürlich im schulkontext Probleme. Hier hilft, die Ethernetbuchsen, an denen der MagicEther angeschlossen ist, auf blaues Netz oder ein Netz mit Captivem Schüler-Lehrer-Portal zu stellen. Somit haben zwar die Schülerinnen und Schüler Internetzugang, jedoch müssen sie sich gegen das Portal authentifizieren, was die Hemmschwelle ein wenig nach oben schraubt.
Die mobilen Devices erkennen den MagicEther als Übertragungsgerät und spiegeln mit seiner Hilfe ohne dass man sich in ein seperates w-LAN-Netzwerkes des Dongles einwählen muss. Es können sofort die jeweiligen Mirroring-Funktionen (Apple Airplay, Windows Miracast und Google Chrome) aufgerufen und die Bildschirme gespiegelt werden.
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